Geschichte

Zusammen mit Schlosswil, Grosshöchstetten und Gysenstein gehörte Oberhünigen als Exklave während Jahrhunderten zur Herrschaft Wyl, dem heutigen Schlosswil. Als in den frühen Jahren des 19. Jahrhunderts die Herrschaften aufgelöst wurden und die selbständigen Gemeinden entstanden, war Oberhünigen für eine eigene Gemeinde zu klein. Schlosswil und Oberhünigen, ohne gemeinsame Grenzen, bildeten die Gemeinde Schlosswil.

Wohl wegen der räumlichen Distanz wurden als Unterabteilungen der Einwohnergemeinde die beiden Ortsgemeinden Oberhünigen und Schlosswil gebildet. Einige Aufgaben wurden "vor Ort" gelöst, das heisst, die Ortsgemeinde war zuständig für die Schule, das Wegwesen und für die Feuerwehr. Die Aufgaben der Einwohnergemeinde waren das Steuerwesen, die Einwohnerkontrolle, das Vormundschafts- und Fürsorgewesen, das Bauwesen und die Ortsplanung.

Die Organisation Ortsgemeinde/Einwohnergemeinde wurde zunehmend als kompliziert und schwerfällig empfunden. Nebst den organisatorischen Gründen, spielte auch die räumliche Distanz eine Rolle: um in die eigene Gemeindeschreiberei in Schlosswil zu gelangen, mussten die Oberhüniger drei andere Gemeinden passieren: Mirchel, Zäziwil und Grosshöchstetten.

Ab 1974 fanden Gespräche zwischen den Vertretern der beiden Ortsgemeinden statt. Der entsprechende Arbeitsausschuss traf die Vorbereitungen und Massnahmen für entsprechende Urnenabstimmungen. Sowohl in Schlosswil wie auch in Oberhünigen wurde mit grossem Mehr die Abtrennung Oberhünigens von Schlosswil beschlossen. Die Oberhüniger haben am 3. Dezember 1978 mit 87.6 % Ja-Stimmen die Schaffung einer selbständigen Einwohnergemeinde beschlossen. Auch der Grosse Rat musste die Zustimmung zur Trennung der Gemeinden erteilen. Eine grossrätliche Kommission unternahm extra eine Carfahrt in und durch das Gemeindegebiet von Oberhünigen, um sich ein Bild an Ort und Stelle machen zu können.

Seit 1. Januar 1980 ist Oberhünigen somit eine selbstständige Gemeinde.

Festschrift Oberhünigen

Weitere Beiträge zur Geschichte Oberhünigens können Sie der Festschrift "25 Jahre Einwohnergemeinde Oberhünigen" aus dem Jahr 2004 entnehmen.

Bädergeschichte

In Oberhünigen bestanden zwei Bäder: das Wildeney- und das Schwendlen-Bad. Ihre Ursprünge gründen in der Zeit, als die Schlossherren von (Schloss)-Wyl im waldreichen Gebiet von Oberhünigen jagten und sich abseits der Chorgerichte mit Speis, Trank und anderen Lustbarkeiten verwöhnen liessen. Das Restaurant Wildeney-Bad wird heute noch betrieben. Das Schwendlen-Bad fiel im Jahr 1947 einem Brand zum Opfer und wurde nicht wieder aufgebaut.

Das Wappen

Wappen Oberhünigen

Das Wappen ist geteilt von Schwarz, belegt mit zwei wachsenden, abgewendeten, silbernen Schwanenhälsen mit goldenen Schnäbeln, und von Gold.

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